Ein Paar regt sich über Fußball Skandale auf

Die größten Fußball Skandale – Eine kleine Auswahl der Redaktion

Artikel aktualisiert : 07/05/2025

Antonia Busch

Antonia Busch,Produktmanagerin|Artikel aktualisiert : 07/05/2025

Der Fußball ist weit mehr als nur ein Spiel zwischen 2 Mannschaften. Der Sport gilt für viele als eine Leidenschaft, die Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Hinter großen Triumphen und Niederlagen stecken zahlreiche emotionale Momente, die auch dunkle Kapitel der Fußballgeschichte beinhalten.

Viele Skandale haben den Fußball geprägt und den Sport nachhaltig beeinflusst. Die Vorfälle reichen von Manipulation über Gewalt bis zu moralischen Verfehlungen auch außerhalb des Spielfelds. Die größten Fußball Skandale erschüttern häufig das Vertrauen der Fans und werfen Fragen zur Fairness oder Integrität der Spieler, Vereine und Schiedsrichter auf.

Nachfolgend stellen wir Dir einige skandalöse Momente in der Geschichte des Fußballs, aktuelle aufsehenerregende Ereignisse und ein stark kritisiertes Geschäftsmodell im Fußball vor.

Verdacht einer Sexualstraftat eines Spielers beim FC Augsburg 2025 – Ein deutscher Fußballskandal

Ein Symbolbild für Vergewaltigungsskandal beim FC Augsburg

Derzeit laufen Ermittlungen gegen einen Profi des Bundesligisten FC Augsburg wegen des Verdachts einer sexuellen Straftat. Der Spieler soll sich aufgrund eines inzwischen wieder aufgehobenen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Augsburg vorübergehend für 2 Nächte in U-Haft befunden haben.

Der Verein bestätigte auf der eigenen Website den Vorfall, ohne namentliche Nennung des Beschuldigten aus rechtlichen Gründen. Die mutmaßlich betroffene Person soll eine Bekannte des Fußballspielers sein.

Der Profi nimmt laut Verein aktuell nicht mehr am Trainings- und Spielbetrieb teil, bis zu einer möglichen Verurteilung gilt jedoch eine Unschuldsvermutung.

Laut neuesten Informationen der Bild handelt es sich bei dem Beschuldigten um Yusuf Kabadayi. Der 21-Jährige war erst diese Saison vom FC Bayern München zum FC Augsburg gewechselt.

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Vergewaltigungsvorwurf und Ermittlungen gegen Kylian Mbappe 2024 – Fußballskandal ohne Tatsachenbestand

Kylian Mbappé im Real Madrid Trikot

Gegen den französischen Fußballstar Kylian Mbappe ermittelte die Staatsanwaltschaft in Stockholm vergangenes Jahr wegen Verdachts einer mutmaßlichen Vergewaltigung. Der Spieler von Real Madrid soll auf einem Kurztrip nach Stockholm eine Frau im Bank Hotel vergewaltigt haben. Die mutmaßliche Tat ereignete sich am 10. Oktober 2024.

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Mbappe soll zunächst mit Freunden den Nachtclub „V“ besucht und später eine Frau mit auf sein Hotelzimmer genommen haben, die 2 Tage später Anzeige erstattete. Das Verfahren gegen den 26-jährigen Franzosen wurde wegen unzureichender Beweise und einer mangelnden Kooperation der Klägerin mit der Staatsanwaltschaft am 12. Dezember 2024 eingestellt.

Mbappe weist die Vorwürfe der Vergewaltigung entschieden zurück und bezeichnete die Anschuldigungen auf den sozialen Medien als „Fake News“.

Mehrere schwedische Zeitungen und ein TV-Sender berichteten über den Vorfall mit namentlicher Nennung des Spielers als Verdächtigen ohne Einschränkungen und müssen nun mit einer Klage wegen Verleumdung rechnen.

Multi Club Ownership (MCO) – Ein Fußballskandal im Stillen

Enttäuschte Fußballfans durch das MCO

Bei Multi Club Ownerships besitzt ein Investor oder Unternehmen Anteile an mehreren Vereinen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die City Football Group, der zahlreiche Teams in Europa, Amerika, Australien und Asien gehören.

Vereinskonglomerate gelten als ein Produkt der Kommerzialisierung des Fußballs. Mannschaften werden von Investoren als wirtschaftliches Unternehmen betrachtet, bei dem der Profit durch Sponsoring, Merchandising und Vermarktung im Vordergrund steht.

Zum Leid der Fans nehmen der sportliche Erfolg und Traditionen dagegen nur einen zweitrangigen Stellenwert ein.

Weitere zentrale Kritikpunkte des Modells sind eine mögliche Wettbewerbsverzerrung durch Ergebnisabsprachen, Transfermanipulationen und finanzielle Vorteile der Netzwerk-Klubs gegenüber eigenständigen Vereinen.

Financial Fair Play Prozess gegen Manchester City – Ein Fußballskandal ohne große Aufmerksamkeit

Ein Bild für den Prozess von Manchester City

Manchester City soll über einen Zeitraum von 2009 bis 2018 in 115 Fällen gegen die Finanzregeln der Premier League verstoßen haben. Beim Manchester City Prozess beinhalten die Vorwürfe ungenaue Finanzangaben, eine fehlende Transparenz bei der Offenlegung von Gehältern für Trainer und Spieler sowie Verstöße gegen Regeln des Financial Fair Play.

Die Anhörungen des Prozesses sind bereits abgeschlossen, ein Urteil durch eine unabhängige Kommission wird im Frühjahr 2025 erwartet. ManCity bestreitet alle Vorwürfe des Verbandes.

Der Prozess gegen den Scheich-Klub ist im Umfang der Anklagen beispiellos. Bei einem Schuldspruch muss der Verein mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen, was möglicherweise einen Ausschluss aus der Premier League bedeutet.

Negreira Fall: Ein Schiedsrichter Skandal mit Vorwürfen gegen den FC Barcelona

Ein Bild für Negreira Fußball Skandal

Im Zeitraum zwischen 2001 und 2018 soll der spanische Rekordmeister Gelder in Höhe von insgesamt 7,5 Mio. Euro auf Konten und Depots überwiesen haben, die mit dem ehemaligen Vizepräsidenten des Schiedsgerichts Jose Maria Enrique Negreira in Verbindung stehen.

Negreira war unter anderem für die Einteilung der Schiedsrichter bei Begegnungen der spanischen La Liga verantwortlich. In der Stellungnahme des Vereins streiten die Verantwortlichen jegliches Fehlverhalten ab.

Die Zahlungen sollen laut Angaben des Klubs für technische Berichte und Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Unparteiischen in anstehenden Partien geflossen sein, eine übliche Praxis im professionellen Fußballgeschäft.

Laut Guardia Civil sind die Ermittlungen gegen den Verein weitestgehend abgeschlossen und ein Bericht liegt dem für den Fall verantwortlichen Richter vor. Konkrete Beweise für eine Schiedsrichtermanipulation gibt es nicht. Ein endgültiges Urteil im Negreira Fall steht noch aus.

Das Handspiel von Thierry Henry bei der WM-Qualifikation 2009

Thierry Henry Bild mit verzerrtem Gesicht

Im Playoff-Rückspiel der WM-Qualifikation 2009 kam es beim Spiel Frankreich gegen Irland zu einer groben Unsportlichkeit. Die Equipe Tricolore gewann das Hinspiel mit 1:0 und lag in der 2. Begegnung mit 0:1 gegen die Iren zurück.

In der Verlängerung der Partie stoppte die Stürmerlegende Thierry Henry einen Ball im gegnerischen Strafraum mit der Hand und bereitete anschließend das Tor von William Gallas zum entscheidenden 1:1 vor. Der Unparteiische übersah das Handspiel des Franzosen. Einen Videobeweis gab es zu dieser Zeit noch nicht.

Durch den Regelbruch qualifizierte sich Frankreich für die WM 2010 und Irland schied aus. Der Vorfall löste große Empörung in der Welt des Fußballs aus und der Ruf von Henry litt erheblich.

Der irische Fußballverband erhielt wegen einer drohenden Klage später eine Kompensation durch die FIFA in Höhe von 5 Mio. Euro. Zu einem geforderten Wiederholungsspiel kam es nicht. Der Stürmerstar hat sich mehrfach öffentlich zu der Aktion geäußert, bereut das Handspiel und spricht von einer Affekthandlung.

Der Kopfstoß von Zinedine Zidane beim WM-Endspiel 2006 – Ein legendärer Fußball Skandal

Statue des Kopfstoßes von Zidane

Das Finale der WM 2006 zwischen Frankreich und Italien markiert den letzten großen Auftritt des Franzosen Zinedine Zidane. Nach einer Provokation des Abwehrspielers Marco Materazzi verliert der französische Kapitän die Beherrschung und teilt einen Kopfstoß gegen die Brust des Italieners aus.

Angeblich soll es bei den vorausgegangenen Beleidigungen um die Familie von Zidane gegangen sein. Über Materazzis genaue Worte ist bis heute jedoch nichts bekannt.

Der Unparteiische zeigte dem Franzosen für die Aktion eine Rote Karte und schickte die Spielerlegende in der 110. Minute vom Platz. Das Spiel ging am Ende nach einem packenden Elfmeterschießen 5:3 für Italien aus.

Das fußballerische Genie, das für einen Moment in einem emotionalen Spiel die Beherrschung verlor, sorgte mit der Aktion für viel Aufregung. Zidanes letztes Spiel in der Nationalmannschaft endet mit einem Eklat, doch der Legendenstatus des Franzosen bleibt davon unberührt.

Schiedsrichter Robert Hoyzer löst Wettskandal im DFB-Pokal 2004 aus

Ein Bild für Robert Hoyzer Skandal

Der Fall Robert Hoyzer zählt zu den größten Fußball Skandalen in Deutschland. Im Jahr 2004 manipulierte der Unparteiische unter anderem ein DFB-Pokalspiel zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV. Die Begegnung des Bundesligisten gegen den damaligen Regionalligisten war der Auslöser des später aufgedeckten Wettskandals.

Damals verlor der HSV die Partie nach 2 äußerst umstrittenen Elfmetern und einem daraus resultierenden Platzverweis nach Schiedsrichterbeleidigung. Der Berliner Unparteiische gab später zu, Partien manipuliert zu haben, um Wettgewinne für sich und eine in Berlin ansässige kriminelle Wettorganisation mit kroatischen „Wettpaten“ einzustreichen.

Der Haupttäter erzielte durch die Spielmanipulation des Pokalspiels einen Wettgewinn von 695.000 Euro. Hoyzer soll eine Zahlung über 67.000 Euro von der Wettmafia entgegengenommen haben. Insgesamt entstand ein Schaden von über 2 Mio. Euro.

Die Hanseaten wurden vom DFB später mit einer Entschädigung von 500.000 Euro und Zuschauereinnahmen in Höhe von 1,5 Mio. Euro als Austragungsort eines Länderspiels der deutschen Nationalelf kompensiert.

Robert Hoyzer erhielt für insgesamt 11 Manipulationsversuche eine Haftstrafe von 2 Jahren und 5 Monaten sowie eine lebenslange Sperre des DFB als Unparteiischer, Trainer oder Spieler, die der DFB-Präsident teilweise wieder aufhob.

Der ehemalige Schiedsrichter wurde aufgrund guter Führung vorzeitig nach 14 Monaten aus der Haft entlassen und muss bis 2026 eine Strafzahlung in Höhe von 126.000 Euro in Raten leisten.

Der Fall Hoyzer zeigte die Gefahren von Spielmanipulationen durch Schiedsrichter auf und führte zu strengeren Vorkehrungen. Die Einführung verschiedener Frühwarnsysteme bei staatlichen Wettanbietern soll künftig helfen, ein auffälliges Einsatzverhalten bei Fußball Wetten zügig festzustellen.

Cantonas Kung-Fu-Tritt gegen einen Fan 1995 – Ein vergessener Fußballskandal

Ein Symbolbild für Cantonas Kung-Fu-Tritt

Eric Cantona, eine Spielerlegende von Manchester United, ließ sich bei der Partie gegen Crystal Palace in der Saison 1994/95 durch die Provokation eines Fans zu einem spektakulären Wutausbruch verleiten.

Während des Premier League Spiels erhielt der Stürmer eine Rote Karte und war auf dem Weg zur Kabine, als ihn ein Fan, Matthew Simmons, rassistisch beleidigte und bespuckte. Daraufhin verlor Cantona die Beherrschung und sprang über eine Bande, um den Fan im Kung-Fu-Style niederzutreten und auf ihn einzuschlagen.

Der Ausraster gehört zu den größten Fußball Skandalen und brachte schwerwiegende Konsequenzen für den Spieler mit sich. Der Franzose wurde für 8 Monate gesperrt und zu 120 Sozialstunden verurteilt.

Die Spielerlegende entkam nur knapp einer Gefängnisstrafe. Cantona war für seine Exzentrik sowie Eskapaden bekannt und bereut seinen damaligen Wutausbruch bis heute nicht.

Die Schande von Gijon bei der WM 1982

Symbolbild für die Schande von Gijon

Bei der Weltmeisterschaft im Jahr 1982 trafen im letzten Gruppenspiel die Nationalmannschaften von Deutschland und Österreich in Gijon aufeinander. Bei einem 1:0 Sieg der deutschen Elf würden beide Teams auf Kosten von Algerien die nächste Runde erreichen.

Nach einer frühen Führung Deutschlands durch Horst Hrubesch in der 11. Minute passierte in der restlichen Zeit der Partie kaum etwas. Die deutsche Mannschaft passte sich der Verzögerungstaktik der Österreicher an und die Fans reagierten bereits zur Halbzeit mit lautstarken Pfiffen.

Die letzte Chance der Begegnung ereignete sich in der 56. Minute. Anschließend bestand das Spielgeschehen lediglich aus belanglosem Ballgeschiebe ohne echte Zweikämpfe oder relevante Ereignisse. Die gegnerischen Spieler unterhielten sich teilweise während der Partie.

Der „Nichtangriffspakt“ zwischen den Teams ging als „Schande von Gijon“ in die Geschichte als einer der größten Fußball Skandale ein. Das Spiel löste große Empörung unter Fans sowie heftige Reaktionen der Medien aus und markierte den Tiefpunkt des Fair Play.

Der Verband der FIFA reagierte im Anschluss auf das Verhalten der Mannschaften mit der Einführung gleichzeitig stattfindender Gruppenspiele, um solche Absprachen künftig zu erschweren.

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