
Die TV-Gelder sind für die Profi-Klubs im Fußball eine der wichtigsten Einnahmequellen geworden. Die Summe hängt von den Deals ab, die die Ligen mit Sendern und den Klubs getroffen haben.
Doch wie sehen die TV-Gelder-Einnahmen in der Bundesliga aus – und wie in der Premier League, La Liga, der Ligue 1 und der Serie A? Wir haben uns die Zahlen genau angeguckt.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) verkaufte die TV-Rechte an der Bundesliga für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 für rund 4,4 Milliarden Euro. Die Übertragungsrechte schnappten sich Sky (Übertragung via WOW) und DAZN.
Pünktlich zu diesem Deal regelte die DFL die Ausschüttungen an die Vereine neu. Das Modell basiert auf vier Säulen:
Zur Saison 2025/26 gilt ein neuer Vertrag, den die DFL ausgehandelt hat. Der Deal ist etwas besser, die TV-Gelder der Bundesliga sind um rund 2% auf 1,121 Milliarden Euro pro Saison gestiegen. Die TV-Rechte wurden bis 2028/29 an Sky und DAZN vergeben.
Die Bundesligisten werden trotzdem etwas weniger Geld von der DFL erhalten. Das soll unter anderem an der neuen Regelung der Ausschüttung der Einnahmen liegen, die in der Inlandsvermarktung erzielt werden. Außerdem möchte die DFL laut eigener Aussage in Wachstumsprojekte investieren.
Die höchsten Einnahmen durch TV-Gelder hat in der Bundesliga der FC Bayern München. Die Top 5 in diesem Ranking in der Übersicht:
Verein ⚽ | TV-Gelder 🤑 |
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FC Bayern München | 100 Millionen Euro |
Borussia Dortmund | 89 Millionen Euro |
Bayer Leverkusen | 89 Millionen Euro |
RB Leipzig | 85 Millionen Euro |
Eintracht Frankfurt | 80 Millionen Euro |
In der 2. Bundesliga sind die Summen deutlich geringer, die die Vereine durch die TV-Einnahmen generieren können. Der Grundbetrag lag zuletzt bei 7,4 Millionen Euro. Das ist etwas mehr als ein Viertel von dem, was die Bundesligisten erhalten.
Der 1. FC Köln ist der Spitzenreiter im TV-Ranking in der 2. Bundesliga. Auch hier haben wir die Top 5 der TV-Gelder-Verteilung für Dich aufgelistet.
Verein ⚽ | TV-Gelder 🤑 |
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1. FC Köln | 26,45 Millionen Euro |
Hertha BSC Berlin | 21,61 Millionen Euro |
FC Schalke 04 | 19,18 Millionen Euro |
SV Darmstadt | 18,37 Millionen Euro |
Hamburger SV | 17,05 Millionen Euro |
Die Bundesliga stellt eine der Top-5-Ligen Europas dar. Die anderen 4 Ligen sind die fußballerischen Aushängeschilder von England, Spanien, Italien und Frankreich.
Wie schneidet die Bundesliga im Vergleich mit diesen Ligen ab, wenn es um die TV-Gelder geht? Wir machen den Check.
Liga ⚽ | TV-Gelder (pro Saison) 🤑 |
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Premier League (England) | 3 Milliarden Euro |
La Liga (Spanien) | 1,5 Milliarden Euro |
Bundesliga (Deutschland) | 1,1 Milliarden Euro |
Serie A (Italien) | 1 Milliarde Euro |
Ligue 1 (Frankreich) | 500 Millionen Euro |
Die Premier League ist in den letzten Jahren der unumstrittene Spitzenreiter bei den TV-Geldern gewesen. In den letzten Jahren haben teilweise Absteiger aus der höchsten englischen Spielklasse mehr Geld kassiert als die Top-Klubs der Bundesliga.
Der aktuelle TV-Vertrag der Premier League spült der Liga rund 3 Milliarden Euro pro Saison in die Kassen. Ein entsprechender Deal wurde mit den Pay-TV-Sendern TNT Sports und Sky Sports getroffen.
Wenn man sich die TV-Einnahmen der Klubs in der Premier League ansieht, dann kann man sich vorstellen, dass die Bundesliga-Klubs neidisch werden. Außerdem versteht man, warum die Transfersummen auf der Insel mittlerweile astronomische Züge annehmen.
Allein der Grundbetrag, den die Vereine kassieren, liegt über 100 Millionen Euro. Es ist daher tatsächlich so, dass selbst die am wenigsten erfolgreichen Premier-League-Klubs mehr Geld kassieren als der FC Bayern.
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Die spanische Liga kann rund um die TV-Gelder mit der Premier League nicht ganz mithalten, landet aber auf Rang 2.
Ein neuer Vertrag beschert La Liga rund 1,5 Milliarden Euro pro Saison. In etwa 1,35 Millionen Euro verteilt die Liga auf die 20 Vereine.
Auch hier sieht das System einen Grundbetrag vor, doch die leistungsbezogenen Prämien und der Promi-Bonus sind im Vergleich höher als in den anderen Ligen.
Der FC Barcelona war zuletzt der TV-König der La Liga. Die Katalanen kassierten etwas mehr als 162 Millionen Euro. Real Madrid kam auf etwa 160 Millionen Euro.
Nach den beiden spanischen Fußball-Giganten kommt lange nichts. Atlético Madrid landet mit 117 Millionen Euro auf Rang 3.
Der italienische Fußball scheint derzeit eine Renaissance zu erleben. In der Champions League haben die Klubs aus Italien nach langer Zeit wieder Erfolge zu verzeichnen. Wenn es um die Einnahmen mit TV-Verträgen geht, hinkt die Serie A allerdings der Bundesliga, der Premier League und auch La Liga hinterher.
Die Serie A einigte sich mit TV-Sendern auf eine gesamte Zahlung von etwa 1 Milliarde Euro pro Spielzeit. Auch die italienische Liga zahlt den Vereinen einen Grundbetrag, aber auch leistungsbezogene Boni und einen Prestige-Bonus.
Die meiste Kohle kassieren Juventus Turin, Inter Mailand und AC Mailand.
Die französische Liga kann bei den TV-Geldern nicht mit den anderen Top-Ligen Europas mithalten. Der letzte TV-Vertrag, der von Ligue 1 getroffen wurde, blieb weit hinter den Erwartungen der Vereine zurück.
Die Liga kassiert lediglich 500 Millionen Euro pro Saison, die größtenteils an die Klubs ausgeschüttet werden.
Der Betrag zeigt, dass es französische Klubs im internationalen Fußball schwer haben, Schritt zu halten. Die Ausnahme ist Paris Saint-Germain.
Der französische Dauermeister hat mit einer finanzstarken Investorengruppe aus Katar keine Sorgen.
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Die Gelder, die aus den TV-Verträgen generiert werden, gehören zu den wichtigsten Einnahmen für die Profi-Klubs. Sie erlauben es den Vereinen, für eine Saison planen zu können. Wenn die TV-Gelder wegfallen würden, könnten die meisten Klubs wohl kaum mehr überleben.
Auffällig ist, wie unterschiedlich die TV-Gelder sind, die die Klubs in den europäischen Top-Ligen einstreichen. Die Bundesliga befindet sich im Mittelfeld, die Premier League und La Liga kassieren mehr, Serie A und Ligue 1 weniger.
Die TV-Einnahmen in den Ligen sorgen dafür, dass es im Profi-Fußball zu ungleichen Verhältnissen kommt. Diese machen sich vor allem auf dem Transfermarkt bemerkbar. Vereine aus Deutschland, Italien und Frankreich können kaum mehr bei den Summen mithalten, die Klubs aus der Premier League oder Top-Vereine aus Spanien zahlen können.
Die absoluten Top-Spieler finden nur noch selten den Weg in die Bundesliga. Allerdings konnten in den letzten Jahren trotzdem immer wieder Bundesliga-Klubs große Erfolge in den europäischen Wettbewerben erzielen, wie auch die aktuelle 5-Jahreswertung zeigt.
Zum einen erzielen die Vereine hier hohe Summen durch Zuschauereinnahmen. Und außerdem ist Geld im Fußball nicht alles, wie der wundervolle Sport immer wieder zeigt.