Die EM 2024 in Deutschland ist insgesamt die fünfte Endrunde in Ungarns EM Historie. Ab dem 14. Juni treffen die Magyaren in der Gruppe A auf die Schweiz, den Gastgeber Deutschland und zum Abschluss auf Schottland. Im folgenden Artikel werden die Stärken und Schwächen, aber auch die Historie des zweiten Gruppengegner der Adlerträger etwas genauer beleuchtet.
Das Portal transfermarkt weist den EM Kader Ungarns mit einem Marktwert von 165,45 Millionen Euro aus, was im Ranking der teilnehmenden Teams Platz 19 bedeutet. Im Durchschnitt hat jeder Akteur im Kader einen Marktwert von 6.360.000 Euro. England führt die Tabelle mit einem Gesamtwert von 1,52 Milliarden Euro an, Rumänien hat mit 92,13 Millionen Euro den Platz der roten Laterne inne.
Kapitän und absoluter Superstar des EM Kader Ungarns ist Dominik Szoboszlai vom FC Liverpool. Aber mit Péter Gulácsi (RB Leipzig), Attila Szalai (SC Freiburg), Márton Dárdai (Hertha BSC Berlin), Willi Orbán (ebenfalls RB Leipzig), András Schäfer (1. FC Union Berlin) und Roland Salli vom SC Freiburg verdienen gleich sechs Spieler ihre Brötchen in Deutschland.
Torwart
🧤 Spieler | ⚽ Team | 🤑 Marktwert (Euro) |
---|---|---|
Péter Gulácsi | RasenBallsport Leipzig | 3 Mio. |
Dénes Dibusz | Ferencvárosi TC | 2,5 Mio. |
Péter Szappanos | Paksi FC | 0,5 Mio. |
Abwehr
👕 Spieler | ⚽ Team | 🤑 Marktwert (Euro) |
---|---|---|
Willi Orbán | RasenBallsport Leipzig | 10 Mio. |
Attila Szalai | SC Freiburg | 4 Mio. |
Márton Dárdai | Hertha BSC Berlin | 2,5 Mio. |
Botond Balogh | Parma Calcio 1913 | 1,8 Mio. |
Ádám Lang | Omonia Nikosia | 450.000 |
Milos Kerkez | AFC Bournemouth | 20 Mio. |
Mittelfeld
👕 Spieler | ⚽ Team | 🤑 Marktwert (Euro) |
---|---|---|
Zsolt Nagy | Puskás Akadémia FC | 1 Mio. |
Bendegúz Bolla | Servette FC | 2 Mio. |
Endre Botka | Ferencvárosi TC | 1 Mio. |
Loïc Nego | Le Havre AC | 0,9 Mio. |
Attila Fiola | Fehérvár FC | 0,4 Mio. |
Ádám Nagy | Spezia Calcio | 0,9 Mio. |
Dominik Szoboszlai | FC Liverpool | 75 Mio. |
András Schäfer | Union Berlin | 5 Mio. |
Callum Styles | FC Barnsley | 2,5 Mio. |
Mihály Kata | MTK Budapest | 1 Mio. |
László Kleinheisler | HNK Hajduk Split | 1,5 Mio. |
Krisztofer Horváth | Kecskeméti TE | 1,2 Mio. |
Angriff
👕 Spieler | ⚽ Team | 🤑 Marktwert (Euro) |
---|---|---|
Roland Sallai | SC Freiburg | 15 Mio. |
Kevin Csoboth | Újpest FC | 1 Mio. |
Barnabás Varga | Ferencvárosi TC | 2,5 Mio. |
Martin Ádám | Ulsan HD FC | 0,8 Mio. |
Das Ungarn Trikot ist in Rot und Weiß, mit grünen Streifen gehalten – inspiriert von den Farben des Landes. Die Streifen an der Seite sollen die Donau darstellen. Der Fluss teilt das Land, bringt es aber auch wieder zusammen. Das Shirt soll den generellen Zusammenhalt und die Unterstützung des Landes widerspiegeln, denn in Ungarn wird der Fußball und die Nationalmannschaft geliebt, ganz egal auf welcher Seite der Donau man lebt. Auf der linken Seite der Brust ist das ungarische Wappen zu finden, rechts das Logo des ungarischen Fußballverbands. Die drei Streifen des Herstellers Adidas befinden sich zwischen den beiden Wappen. Weiterhin ist auf der Rückseite in Nackenhöhe der Schriftzug „Magyarország“ (Ungarn) zu finden.
Das Trikot kam erstmals im Testspiel am 22. März 2024 gegen die Türkei zum Einsatz. Kapitän Dominik Szoboszlai sorgte vor 67.215 Zuschauern in der Puskas Arena für den Treffer zum 1:0-Endstand.
Das ungarische Auswärtstrikot ist im umgekehrten Farbschema designt und in Weiß mit roten und grünen Akzenten gehalten. Abgerundet wird das Jersey von roten und blauen Schnittlinien an der Seite. Das offizielle Shirt der Ungarn wurde am 14. März vorgestellt.
Aber wer steht eigentlich an der Seitenlinie und leitet die Geschicke des Teams? Seit 2018 ist Marco Rossi Ungarns Trainer und steht noch bis zum 31.12.2025 beim ungarischen Verband unter Vertrag. Rossi wurde am 9. September 1964 in Druento, Italien geboren. Er ist ein emotionaler EM Trainer.
In seiner aktiven Laufbahn als Profi absolvierte der 1,87 Meter große Verteidiger 172 Spiele in der italienischen Serie B, 81 Duelle in der Serie A und lief 32 Mal in der Coppa Italia auf. Nach der Zeit in Italien verschlug es Rossi für ein Jahr nach Mexiko zum Club América, bevor es weiter nach Deutschland ging. In der Saison 1996/97 schnürte der aktuelle ungarische Trainer seine Schuhe für Eintracht Frankfurt, die damals in der 2. Bundesliga spielten. Im Anschluss ging die Karriere 2000 in Italien zu Ende.
Nach dem Erwerb der UEFA-Pro-Lizenz sammelte Rossi seine ersten Erfahrungen als Coach bei der U19 von Udinese Calcio. Im Seniorenbereich stand er für die italienischen Teams Lumezzane, Pro Patria, Spezia Calcio, AC Scafatese Calcio und Cavese 1919 hauptsächlich in der Serie C an der Seitenlinie.
2012 folgte mit Honvéd Budapest die erste Station im Ausland. In zwei Amtszeiten konnte Rossi 2016/17 die Meisterschaft in Ungarn gewinnen und wurde sogar zum besten Trainer der Saison ausgezeichnet. Bevor der Italiener 2018 die ungarische Elf übernahm, war er noch ein Jahr bei der DAC Dunajská Streda in der Slowakei tätig.
Als Trainer der ungarischen Nationalmannschaft leitete Rossi 63 Spiele und kommt auf einen Punkteschnitt von 1,75 pro Partie.
Nachdem das letzte Testspiel vor der Europameisterschaft am 8. Juni gegen Israel mit 3:0 gewonnen wurde, fiebert bereits ganz Ungarn der Endrunde der EM 2024 in Deutschland entgegen.
Ungarns EM Spielplan startet am Samstag, den 15. Juni um 15 Uhr in der Gruppe A mit dem Match gegen die Schweiz in Köln. Vier Tage später kommt es dann zum Kracher gegen den Gastgeber Deutschland. Anpfiff ist am Mittwoch, den 19. Juni um 18 Uhr in Stuttgart. Am letzten Spieltag wartet Schottland. Am Sonntag, den 23. Juni um 21 Uhr kommt es dann zum Showdown um den Einzug in die K.o.-Phase – das Spiel steigt ebenfalls in Stuttgart.
Das sind die Ungarn EM Termine in der Übersicht:
Ungarns Quartier liegt im Allgäu. Im schwäbischen Weiler wurde die Mannschaft am Montag, den 10. Juni von traditionellen Alphornbläsern und knapp 150 Menschen mit viel Applaus empfangen. Insbesondere Kinder schwenkten Fahnen und freuten sich über zahlreiche Autogramme. Vor der Fahrt zum EM Teamhotel landete der Flieger aus Budapest mit etwa einer Stunde Verspätung in Friedrichshafen.
Während der EM 2024 residiert der ungarische Tross im Tannenhof Sport & Spa Hotel. Die Trainingseinheiten steigen im Raiffeisenbank-Stadion des FV Rot-Weiß Weiler. Das erste öffentliche Training fand direkt am Mittwoch, den 12. Juni ab 18 Uhr statt. Die EM Tickets waren aber bereits Tage zuvor restlos vergriffen.
Das Ungarn Quartier wurde hauptsächlich mit Blick auf die beiden Gruppenspiele in Stuttgart ausgewählt, da eine schnelle Anreise per Bus problemlos möglich ist. Zudem sei Weiler eine kulturelle und sehr interessante Umgebung. Die UEFA hatte Ungarn die Ortschaft mit knapp 2.000 Einwohnern empfohlen. „Das Hauptaugenmerk lag aber natürlich auf der Gewährleistung reibungsloser und möglichst professioneller Vorbereitungsbedingungen“, ließ der ungarische Verband im Vorfeld verlauten.
Die Ungarn EM Historie reicht bis ins Jahr 1964 zurück. Dort mussten sich die Magyaren dem Gastgeber und späteren Europameister Spanien im Halbfinale erst spät geschlagen geben. Auch 1972 reichte es nicht für das Finale, denn zuvor musste man sich der UdSSR geschlagen geben.
Im Anschluss folgte eine lange Durststrecke, denn erst 2016 qualifizierte sich Ungarn wieder für eine Endrunde. Die Gruppe F konnte man sogar mit fünf Punkten gewinnen, aber im Achtelfinale gegen Belgien war Ungarn chancenlos und kassierte gleich vier Gegentreffer (0:4).
Bei der Europameisterschaft 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie erst 2021 über die Bühne ging und in ganz Europa stattfand, war bereits nach der Gruppenphase Endstation
Europameisterschaft 1964 in Spanien:
Europameisterschaft 1972 in Belgien:
Europameisterschaft 2016 in Frankreich:
Gruppe F:
Achtelfinale:
Europameisterschaft 2020:
Gruppe F:
Auch wenn die goldene Ära der Magyaren lange zurückliegt, sollte man die ungarische Elf auf keinen Fall unterschätzen. Das Team um Kapitän Dominik Szoboszlai hat in der Vergangenheit bereits häufig bewiesen, dass Ungarn immer für eine Überraschung gut sein kann. Beispielsweise konnte die deutsche Nationalmannschaft zuletzt 2016 gegen Ungarn als Sieger vom Platz gehen. Das letzte direkte Duell ging 2022 sogar mit 0:1 verloren.
Ein kleiner Fun Fact zum Abschluss: Lothar Matthäus war vom 01.01.2004 bis zum 31.12.2005 als Nationaltrainer Ungarns tätig und stand in 28 Spielen an der Seitenlinie. Im Schnitt standen 1,29 Punkte pro Match zu Buche.