
Der Fußball bleibt der Fußball, daran können auch die Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte nichts ändern. Doch in Teilen erfindet sich der Sport dann doch immer wieder neu. Das beste Beispiel ist in diesem Zuge der Videobeweis, der den Profifußball gehörig durcheinandergewirbelt hat.
Doch welche neue Fußball Regeln 2026 sind zu erwarten? Wir haben einen Blick ins Regelwerk riskiert – und baldige Veränderungen gesichtet.
Eine der aufregendsten Neuerungen steht im Fußball rund um die Torhüter an. Das International Football Association Board (IFAB) geht die 6-Sekunden-Regel an.
Diese besagt, dass ein Torwart den Ball nicht länger als 6 Sekunden in der Hand haben darf. Wenn er es doch tut, gibt es einen indirekten Freistoß für das gegnerische Team – und zwar von dort, wo der Torwart zum Zeitpunkt des Pfiffes steht.
Du wirst Dich nun womöglich wundern, dass es diese Regel überhaupt gibt, da Du ein derartiges Szenario noch nicht gesehen hast. Tatsächlich kommt es sehr selten vor, dass die Regelung angewandt wird, obwohl es häufiger die Möglichkeit gebe, das Verhalten eines Torwartes zu bestrafen. Das liegt wohl vor allem an der drakonisch anmutenden Strafe des indirekten Freistoßes.
Um Zeitspiel durch den Torwart zu verhindern hat sich das IFAB nun 2 grundlegende Änderungen bei dieser Regel überlegt.
In den Fußball Regeln soll festgehalten werden, dass ein Torwart den Ball nun 8 Sekunden in der Hand halten darf. Also 2 Sekunden länger als bisher. Allerding soll nun von den Schiedsrichtern genau darauf geachtet werden, dass die Zeit nicht überzogen wird.
Die ersten 5 Sekunden sollen vom Schiedsrichter durch einen „visuellen Countdown“ angezeigt werden, heißt es in den neuen IFAB-Regeln.
Wenn ein Torwart den Ball länger als 8 Sekunden in der Hand hält, ist das ein Regelverstoß. Dieser soll aber nicht mehr mit einem indirekten Freistoß geahndet werden, sondern mit einem Eckball für das gegnerische Team. Es handelt sich hierbei um Regel 12.2 im Regelbuch.
Letztlich betreffen alle geplanten Regeländerungen im Fußball die Schiedsrichter, das ist uns bewusst.
Für 2 neue Fußball Regeln 2026 trifft das aber im Besonderen zu.
Bereits bei der Klub WM 2025 sollen Schiedsrichter eine Möglichkeit erhalten, die Du vielleicht aus dem US-Sport kennst. Sie werden mit Mikrofonen ausgestattet, mit denen sie das ganze Stadion beschallen können. Auf diese Weise soll es den Unparteiischen möglich sein, Entscheidungen zu erklären.
Die Durchsagen der Schiedsrichter sollen nach Entscheidungen durch den Videoschiedsrichter (VAR) stattfinden. Wir freuen uns bereits auf diese Neuerung, denn teilweise bleiben wir auch nach den Zeitlupen erstaunt zurück.
Nun werden wir aufgeklärt, was wir als Fortschritt erachten. Die Regel soll bereits zum 1. Juli 2025 in Kraft treten.
Die Schiedsrichter dürfen in Zukunft Kameras mit sich tragen. Die Bodycams wurden zuletzt getestet und von den Schiedsrichtern größtenteils für nützlich empfunden.
Sie werden in der Regel an der Brust angebracht und zeichnen Bilder aus der Sicht der Schiedsrichter auf. Das Material soll zu Schulungszwecken genutzt werden.
Auch das Abseits könnte im Zuge der neuen Fußball Regeln 2026 revolutioniert werden. Hintergrund ist der Wunsch, den Offensivfußball attraktiver zu machen.
Die Zeiten des Mottos „im Zweifel für den Angreifer“ sind seit der Einführung des Videobeweises Geschichte. Durch diesen werden alle Abseitsstellungen geahndet, auch wenn es sich um Millimeter handelt.
Eine Änderung der Abseitsregel ist allerdings eine heikle Sache. Immerhin handelt es sich um eine fundamentale Regel, deren Anpassung weitreichende Folgen haben könnte.
Die Fußballverbände sind daher äußerst vorsichtig mit derartigen Tests. Es gibt allerdings eine Idee, welche die FIFA nun in ausgewählten Ligen oder Wettbewerben testen möchte.
Die Idee kommt von keinem Geringeren als Arsene Wenger. Die Trainer-Legende brachte ins Spiel, dass ein Angreifer erst dann im Abseits steht, wenn er mit seinem kompletten Körper näher an der gegnerischen Torlinie ist als der vorletzte Gegner.
Den Stürmern würde diese Regel das Leben leichter machen. Die Folge wären wohl mehr Torchancen und auch mehr Tore.
Wir sind gespannt, wo die Wenger-Regel getestet werden soll und wie sie das Spiel tatsächlich verändern könnte.
Wenn es auf dem Rasen zu einer Rudelbildung kommt, dann wird es so richtig hitzig. Dabei handelt es sich um ein Szenario, dass die Regelhüter im Fußball unbedingt von den Plätzen verbannen möchten.
Ein Mittel dafür ist die Kapitänsregel. Sie besagt, dass die Schiedsrichter ihre Entscheidungen nur den Kapitänen erklären. Alle anderen Spieler riskieren eine Gelbe Karte, wenn sie sich in die Diskussion einmischen.
In diesem Zuge sollten wir noch mit einem Irrtum rund um diese Regel 3.10 aufräumen: Die Kapitänsregel besagt nicht, dass die Spieler gar nicht mehr mit den Schiedsrichtern reden dürfen. Das ist durchaus noch erlaubt, aber es sind keine Diskussionen um jede Entscheidung erwünscht.
Die Regel mag Dir bekannt vorkommen, da sie in den letzten Monaten bereits getestet wurde. Beispielsweise bei der Fußball EM 2024. Die Schiedsrichter sind mit den Tests offenbar zufrieden gewesen, weswegen die Regelung als neue Fußball Regel 2026 den Weg ins Regelbuch finden soll.
Im Regelbuch des Fußballs gibt es zwei weitere Änderungen, die bereits feststehen. Sie werden ab dem 1. Juli 2025 gelten.
Es handelt sich dabei allerdings eher um kleinere Änderungen, die das Spiel nicht maßgeblich verändern werden.
Manchmal kommt es bei einem Fußballspiel zu einem so genannten Schiedsrichterball. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Schiedsrichter den Ball unabsichtlich berührt hat. Die Regelung, wie der Schiedsrichterball auszuführen ist, wird nun angepasst.
Wenn sich das Spielgerät zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung nicht im Strafraum befindet, soll der Ball vom Schiedsrichter der Mannschaft gegeben werden, die gerade in Ballbesitz war oder diesen erlangt hätte. Letzteres gilt selbstverständlich nur dann, wenn der Schiedsrichter ein solches Szenario klar abschätzen kann.
Wenn das nicht der Fall ist, bekommt die Mannschaft den Ball zugesprochen, die ihn als letztes berührt hat. Der Ball wird dann an der Stelle abgelegt, an der er lag als das Spiel unterbrochen wurde. Übrigens: Es handelt sich um Regel 8.2 im Regelbuch.
Regel 9.2 wird ebenfalls ab dem 1. Juli 2025 gelten. Sie besagt, dass einem Team ein indirekter Freistoß zugesprochen wird, wenn „ein Mannschaftsoffizieller, ein Auswechselspieler, ein ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder ein Spieler, der sich vorübergehend außerhalb des Spielfeldes befindet, den Ball berührt. Es wird keine zusätzliche Strafe ausgesprochen, beispielsweise eine Gelbe Karte.
Diese Regel gilt nur dann, wenn der Schiedsrichter davon ausgeht, dass der Ball nicht absichtlich berührt wurde, um das Spielgeschehen zu verändern.
Neue Fußball Regeln kommen nicht immer bei allen Fans gut an. Das verstehe ich, immerhin ist es oft schwer, sich auf Regeln einzustellen – und dann gibt es auch noch Regeländerungen, die man auch nach langer Zeit noch nicht verstehen kann.
Wir glauben allerdings, dass einige Fußball Regeln 2026 viel Potenzial mitbringen. Besonders gut gefällt uns der Plan, Schiedsrichter ihre Entscheidungen mitteilen zu lassen. So entsteht mehr Transparenz, was dem Fußball sicherlich nicht schaden kann.
Auch die Torwart-Regel gefällt uns. Immerhin wird die aktuelle Regelung kaum beachtet. Es kann nicht schaden, diese zu schärfen.
Was Wengers Abseits-Regelung betrifft, sind wir im Team gespaltener Meinung. Wir glauben, dass sich zunächst zeigen muss, wie diese umgesetzt werden könnte, um sich ein genaues Bild zu machen.
Neue Fußball Regeln werden traditionell vom IFAB beschlossen. Es handelt sich dabei um eine Organisation mit langer Tradition. Sie wurde bereits 1882 gegründet und sorgt seitdem für den regeltechnischen Rahmen des Fußballs.
Der Fußball-Weltverband wurde erst später gegründet – und die FIFA hat bei ihrer Einrichtung das IFAB als Regelgremium anerkannt. Mittlerweile hat die FIFA im IFAB viel Mitspracherecht und entsendet auch eigene Mitglieder in das Gremium.
Das IFAB setzt sich aus 8 stimmberechtigten Mitgliedern zusammen. Dabei handelt es sich um die 4 britischen Verbände England, Wales, Schottland und Nordirland und 4 FIFA-Mitgliedern.
Für Regeländerungen ist eine Mehrheit von mindestens 6 Stimmen nötig. Das bedeutet, dass die FIFA neue Fußball Regeln nicht ohne die britischen Mitglieder durchsetzen kann – und auch der umgekehrte Fall gilt. Die britischen Mitglieder können nichts ohne die FIFA durchsetzen.
Regelmäßig richtet das IFAB Generalversammlungen aus. In der Regel wird bereits im Vorfeld Einigkeit über bestimmte Regeländerungen eingeholt, um den Prozess in der Folge nicht zu verlangsamen und bei den Treffen neue Regeln zu beschließen, für die ein Konsens besteht.