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NBA in Europa: Zeitplan, Vereine, Spielplan und Format der FIBA Europaliga

Artikel aktualisiert : 06/05/2025

Heinz Jung

Heinz Jung,Freiberuflicher Journalist|Artikel aktualisiert : 06/05/2025

Die National Basketball Association (NBA) stellt die größte und beste Basketballliga der Welt dar. Alle Basketballspieler, die eine größtmögliche Karriere machen möchten, träumen von der NBA. Die Liga in Nordamerika, die aus 29 Franchises aus den USA und einer Franchise aus Kanada besteht, hat auch Fans in der ganzen Welt. In Deutschland schlagen sich viele Basketballbegeisterte Nächte um die Ohren, um die NBA-Spiele trotz Zeitverschiebung anzusehen.

Für alle Fans gibt es jetzt eine gute Nachricht: Die NBA könnte nach Europa kommen. Die Verantwortlichen planen eine NBA Europa, die eine eigenständige Liga darstellen soll. Was hinter diesen spektakulären Plänen steckt und wie eine NBA in Europa aussehen könnte, erfährst Du hier.

NBA in Europa – wie ist der Stand?

Basketballer beim 1-1 auf dem Spielfeld

Es gibt schon seit einigen Monaten, wenn nicht Jahren, Gerüchte um eine NBA Europe. Nun wurde es zum ersten Mal konkret, was dem NBA-Boss Adam Silver zu verdanken ist. Er sagte, dass es nun „an der Zeit“ sei, eine solche Liga zu gründen und die NBA nach Europa zu holen.

Silver gab bekannt, dass die NBA eine Kooperation mit der FIBA eingehen will, um eine NBA in Europa möglich zu machen. Es ist kein Geheimnis, dass man aus den USA schon lange Zeit mit Neugierde nach Europa blickt.

Der europäische Basketball stellt einen Wachstumsmarkt dar. Immer mehr Top-Spieler aus Europa schaffen den Sprung in die NBA – und immer mehr Zuschauer strömen in die europäischen Stadien.

Die Planungen für die NBA in Europa stehen noch am Anfang, so viel wurde durch den Bericht von Silver klar. Allerdings scheinen diese nun Fahrt aufzunehmen. Und erste Ideen für eine Struktur liegen wohl in der Schublade.

NBA Europe – Format und Zeitplan

Basketballer setzt während eines Spiels zum Dunk an

Bei all den Gerüchten und all der Aufregung, welche rund um den Bericht herrscht, sollten wir erst einmal alles ordnen.

Im Folgenden findest Du die wichtigsten Informationen rund um die Pläne, den Modus und den Zeitplan zusammengefasst.

Wann soll die Europa-NBA realisiert werden?

Silver gab zwar zu, dass die Planungen noch nicht weit vorangeschritten sind, aber er befinde sich mit weiteren Verantwortlichen in einer „Findungsphase“. Der Wunsch von Silver und Co. ist es, die NBA zur Saison 2026/27 nach Europa zu bringen.

Bei einer genaueren Analyse ist der Zeitpunkt kein Zufall. Zur Spielzeit 2026/27 laufen die sogenannten A-Lizenzen in der Euroleague aus. Dabei handelt es sich um Lizenzen für Klubs, denen dadurch die Teilnahme am wichtigsten europäischen Basketballwettbewerb zugesichert wird.

Derzeit laufen die Verhandlungen um die Lizenzen, die Pläne der NBA könnten diese stark beeinflussen.

Wie kann der Modus der NBA Europa aussehen?

Die NBA wünscht sich die Teilnahme von 16 Klubs. Die NBA Europa soll also deutlich kleiner werden als die NBA. 12 Vereine sollen dauerhafte Lizenzen erhalten, 4 Plätze werden für Mannschaften freigehalten, die keine gesicherte Ligazugehörigkeit haben. Dabei handelt es sich um Spots, die beispielsweise durch Auf- und Abstiege verteilt werden könnten.

Silver kündigte an, dass der Modus gut überlegt und an den europäischen Basketball angepasst werden soll. Das deutet darauf hin, dass es Bewegung in der Liga geben könnte – und nicht jedes Jahr mit denselben Teams gespielt wird, wie man es aus der NBA kennt.

Über die Anzahl der Spiele und den genauen Modus der FIBA Europaliga ist noch nichts bekannt. Allerdings wurde bereits öffentlich, dass Teams, die in der NBA Europa spielen wollen, nicht aus ihrer nationalen Liga austreten müssen. Es ist daher davon auszugehen, dass die Liga eher als Ersatz der Euroleague gedacht ist. Im Grunde ein weiteres Event wie das berühmte March Madness.

Nach welchen Regeln soll gespielt werden?

Bei den Regeln herrscht bereits weitgehend Klarheit. Es soll nach den Regelungen gespielt werden, die auch im europäischen Basketball angewendet werden.

Das bedeutet, dass die Spielzeit 4×10 Minuten beträgt, also insgesamt 40 Minuten. In der NBA werden 4×12 Minuten gespielt, also insgesamt 48 Minuten.

Die Spiele der NBA Europa sollen zudem auf dem FIBA-Feld stattfinden, das kleiner ist als das NBA-Spielfeld. Die 3-Sekunden-Regel wird keine Anwendung finden.

Welche Vereine könnten in der FIBA Europaliga spielen?

Zwei Basketballspieler im Duell

Das ist wohl die interessanteste Frage rund um den Bericht von der NBA in Europa. The Athletic berichtete, dass Silver und Co. 4 Teams auf jeden Fall in der Liga haben möchten: Real Madrid, den FC Barcelona, Fenerbahce Istanbul und ASVEL Lyon-Villeurbanne. Bei letzterer Mannschaft ist die NBA-Legende Tony Parker als Präsident tätig.

Außerdem dürften die derzeitigen Klubs der Euroleague gute Chancen haben. Dazu zählen auch der FC Bayern München und Alba Berlin. Die beiden Teams könnten tatsächlich gute Chancen haben, da sie über große Arenen verfügen und aus großen Städten kommen. Zwei wichtige Kriterien für die NBA.

Es könnte die ein oder andere Großstadt geben, die einen Klub in der NBA Europa stellt, aber jetzt noch gar nicht über einen guten Basketballverein verfügt. Hierbei sind Manchester, Liverpool, London, Rom und Paris zu nennen.

Viele Traditionsklubs wie Roter Stern Belgrad, Partizan Belgrad, Olympiakos Piräus, Panathinaikos Athen oder Zalgiris Kaunas dürften keine Rolle bei den Planungen der NBA Europa spielen. Die Vereine spielen in Märkten, die wenig finanzkräftig sind. Das dürfte ein Ausschlusskriterium sein.

Welche Probleme gibt es rund um die europäische NBA?

Zwei Basketballer im Luftduell

So einige. Das wohl größte Problem: Das System der NBA ist auf Franchises aufgebaut, die Klubs in Europa haben hingegen viel Macht. Sie müssten wohl Kontrolle abgeben, um sich in die NBA in Europa einzugliedern. Um die Vereine zu überzeugen, müsste die neue Liga mit viel Geld locken – und dieses muss erstmal eingespielt werden.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass jeder Standort eine große Arena und ein starkes Team braucht. Für europäische Klubs dürfte es nicht ganz einfach sein, die Infrastruktur und die sportlichen Voraussetzungen zu schaffen. Immerhin ist die Konkurrenz in den USA unverändert groß und in Australien und Asien gibt es weitere finanzstarke Märkte.

Es wird vermutlich viel an der Vermarktung liegen – und der Name NBA ist dabei kein Selbstläufer. Das hat sich bei einem ähnlichen Projekt gezeigt: der NFL Europa. Nach großen Verlusten musste die Liga 2007 aufgelöst werden. Immerhin wird es dieses Jahr doch die NFL in Deutschland geben.

Europa und NBA – ein hochinteressantes Projekt

Basketballkorb von oben während eines Spiels

Egal ob „NBA Europe“ oder „FIBA Europaliga“ – die Pläne der NBA sind aufregend für jeden Basketball-Fan Europas. Es scheint, als ob die Verantwortlichen nun Ernst machen und die europäische NBA bis 2026 an den Start bringen möchten.

Es wird sich lohnen, die weitere Entwicklung zu beobachten, denn die NBA Europa könnte die komplette Basketballlandschaft des Kontinents durcheinanderwirbeln.